Richtig schenken will gelernt sein.
Heute früh saß ich mit meinem Mann am Frühstückstisch und habe mich mit ihm über das Thema Geschenke unterhalten.
Auf meine Frage, was wir denn den Kindern zu Weihnachten schenken wollen (welche mittlerweile erwachsen sind), erwiderte er, dass diese ja bereits vor einigen Wochen schon größere Geschenke erhalten hätten. Daraufhin bemerkte ich, dass es doch angebracht wäre, jedem ein kleines Geschenk als Aufmerksamkeit und Ausdruck unserer Liebe zu überreichen.
Die Auswahl der Geschenke haben einen speziellen psychologischen Hintergrund.
Geschenke und ihre Bedeutung
Geschenke sind Ausdruck von Liebe und Wertschätzung. Man macht sich spezielle Gedanken über einen Menschen und scheut keine Mühen, ihm oder ihr eine besondere Freude zu bereiten. Wenn man sich um jemanden bemüht, oder sich Mühe gibt, demjenigen eine Freude zu machen, dann ist das gelebte Liebe.
Gerade für uns Frauen ist das Geschenk ein wichtiger Indikator für das Maß an Wertschätzung, welche uns von unserem Partner, Freunden oder Kindern entgegengebracht wird. Bekommen wir ein achtloses Geschenk, macht es uns traurig, weil wir uns eben auch nicht richtig geschätzt fühlen.
Allerdings – und das muss ich auch dazu sagen – gibt es unterschiedliche Liebestypen (siehe „die 5 Sprachen der Liebe“). Einer davon ist der „Geschenketyp“. Was es damit auf sich hat, kannst du im namentlich genannten Artikel nachlesen. Für diesen Liebestyp ist das „Geschenke erhalten“ ein Ausdruck von sehr großer Liebe; aus dem einfachen Grund, weil das Erhalten von Geschenken seine/ihre Liebessprache ist. Für diesen Liebestyp gilt das hier Beschriebene in potenzierter Form.
Im Allgemeinen ist es so, dass es nicht so sehr darauf ankommt, besonders teure oder große Geschenke zu erhalten, sondern vielmehr ist das Maß der Originalität und der gemachten Mühe, oder das Opfer, welches für uns erbracht wurde, ausschlaggebend.
Das Geschenk verrät uns, ob der Schenker sich Gedanken um uns gemacht hat und ob er sich Mühe für uns gegeben hat (wieviel Empathie hat er/sie für mich?).
Der Schenker muss sich vor dem Kauf des Geschenkes Gedanken über den zu Beschenkenden machen.
- Welche Vorlieben hat er/sie?
- Worüber würde er/sie sich besonders freuen?
- Was würde sein/ihr Herz höherschlagen lassen?
- Was liebt er/sie?
Die Verhältnismäßigkeit
Dabei kommt es immer auf die Verhältnismäßigkeit an; ein reicher Mann, der mit einem billigen Geschenk für seine Frau daherkommt, ist entweder ein Geizhals oder einer, der seine Frau nicht wertschätzt. Oft sind geizige Menschen übrigens auch geizig mit ihren Gefühlen. Schon mal bemerkt?
Wenn der/oder die Schenker hingegen in armen Verhältnissen leben, so sind einfache, jedoch liebevolle Geschenke sehr wertvoll für den Beschenkten. Hier ist eben Originalität gefragt. Hier spielt das Thema Erwartung auch eine große Rolle.
Erwartet man stets etwas Besonderes geschenkt zu bekommen, sind die Enttäuschungen um so vorprogrammierter, als bei denjenigen, welche wenig erwarten.
Beschenkt uns ein Kind mit einer selbstgebastelten, schiefen Nusspuppe, oder einem verkritzelten Bild, sind wir gerührt und freuen uns. Das kleine Kind will uns eine Freude machen und gibt sich die größtmögliche Mühe, die es eben geben kann. Wir sehen die Bemühungen hinter dem Geschenk und fühlen die uns entgegengebrachte Liebe. Wir bedeuten diesem Kind etwas. Das fühlt sich gut an.
Darum geht es beim Schenken
Und genau darum geht es beim Schenken; um gute Gefühle, wie Liebe, Wertschätzung, Respekt und Geborgenheit. Hier werde ich geliebt und bin aufgehoben. Diese Gefühle fühlt nicht nur der Beschenkte, sondern ebenso der Schenker, der uns etwas gibt. Eine Win-Win-Situation für beide.
Mein Mann fragte mich einmal, warum ich denn immer ein Geschenk oder Blumen besorge, wenn wir irgendwo eingeladen sind. Ich erklärte ihm, dass ich es als ein Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung dem Gastgeber gegenüber empfinde ein Geschenk zu überreichen. Schließlich gibt er/sie sich viel Mühe für mich und legt auf meine Anwesenheit anscheinend besonderen Wert. Ich bedeute ihm/ihr etwas. Durch das Geschenk sorge ich für einen energetischen Ausgleich. Ich gebe sozusagen ein klein wenig zurück.
Geschenke sind ein Ausdruck von Dankbarkeit gegenüber unseren Mitmenschen dafür, dass sie in uns diese Gefühle wecken und dass wir ihren Wert erkennen und schätzen. Die Art des Geschenks ist also von großer Bedeutung.
„Siehst du das wirklich so?“ fragte mich mein Mann und sah mich entgeistert an.
„Ja, und ich glaube, dass viele Frauen das ähnlich sehen“ (und natürlich auch viele Männer )
Geschenke können sehr verletzen, indem man darüber hinweg geht oder etwas völlig Unbedachtes schenkt, mit dem der Beschenkte überhaupt nichts anfangen kann. Dies wird meist vom Beschenkten als Ausdruck großer Lieblosigkeit bewertet.
Andererseits kann ein Geschenk sehr glücklich machen und dem Beschenkten das Gefühl geben geliebt und geschätzt zu werden.
Geschenke für Frauen
Extra Tipp für Männer – Was schenke ich meiner Frau?
Ganz schlimm sind für Frauen übrigens Geschenke, welche sie auf ihre Funktion reduzieren!
Liebe Männer,
kaufen Sie Ihrer Frau niemals, wirklich niemals ein Küchengerät oder noch schlimmer; ein Putzgerät, es sei denn, Ihre Frau hat sich dies ausdrücklich von Ihnen zu diesem Anlass gewünscht. Mehr kann man damit eine Frau nicht verletzen.
Schenken Sie ihr nur etwas, was ihren persönlichen Wert erhöht; Schmuck, Parfüm, Kleidung, etc. Auch gemeinsame Unternehmungen sind wertvoll und ein Zeichen von großer Liebe; Reisen, gemeinsame Aktivitäten, etc.
Fazit:
Achten Sie beim Schenken auf das Geschenk!
Welchen Wert hat es für denjenigen, welchen ich beschenken möchte?
Macht es ihn/sie glücklich?
Wenn ja, kaufen Sie es!