Nicht gut genug

Nicht gut genug

„Ich bin nicht gut genug“ – das Impostor Syndrom

Hast du dich jemals so gefühlt, als wärst du ein Betrüger? Als hättest du deinen Erfolg nicht verdient? Wenn ja, dann leidest du möglicherweise unter dem „Impostor Syndrom“. Der englische Begriff „Impostor“ bedeutet auf deutsch „Hochstapler. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit den Symptomen, Ursachen und Lösungen für dieses weit verbreitete Phänomen befassen.

Symptome des Impostor Syndroms können vielfältig sein und sind oft mit einem tief verwurzelten Glauben verbunden, dass man nicht gut genug ist. Eines der ersten Anzeichen ist das Gefühl, dass man seine Erfolge nur dem Glück oder dem Zufall zu verdanken hat. Du zweifelst an deinen Fähigkeiten und fürchtest, dass andere entdecken könnten, dass du eigentlich keine Ahnung hast. Du neigst dazu, dich ständig mit anderen zu vergleichen und denkst, dass du immer schlechter abschneidest. Selbst bei positivem Feedback nimmst du es nicht gerne an und denkst, dass die Leute nur nett sein wollen. All dies führt zu einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit und Unsicherheit. Es manifestiert sich der Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug.“

Ursachen für das Impostor-Syndrom

Aber was sind die Ursachen für das Impostor Syndrom? Es gibt viele Faktoren, die zu diesem Glaubenssatz beitragen können.

Oft stammt das Syndrom aus einer überkritischen Umgebung, in der Leistung über alles gestellt wird. Eltern, die hohe Erwartungen haben oder nur Lob für außergewöhnliche Leistungen geben, können dazu führen, dass man sich nie gut genug fühlt. Auch wenn die Eltern zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind und das Kind nicht in seiner Ganzheit wahrnehmen, kann es den Glaubenssatz entwickeln, dass es unzulänglich ist. So, wie es ist, mit allen Stärken und Schwächen, wird es eben nicht geliebt oder wahrgenommen. Nur wenn es besonders brav ist oder gute Leistungen zeigt, ist man mit dem Kind zufrieden. Kein Wunder, dass diese bedauernswerten Kinder keine innere Stärke und Selbstliebe entwickeln konnten.

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Negative Erfahrungen in der Vergangenheit, wie Mobbing oder Misserfolge, verstärken oft dieses Gefühl. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Perfektionismus. Wenn man ständig unrealistisch hohe Erwartungen an sich selbst setzt und nie zufrieden ist, wird es schwer, sich selbst als „gut genug“ anzuerkennen. Nicht wenige, die unter dem Impostor Syndrom leiden, hatten narzisstische Eltern, denen nichts gut genug war, was das Kind gemacht hat. So sehr es sich auch anstrengte, es reichte nie.

Ausweg und Lösung

Aber keine Sorge, es gibt Wege, um das Impostor Syndrom zu überwinden und den Glaubenssatz ins Gegenteil zu kehren.

Der erste Schritt besteht darin, zu erkennen, um was es sich handelt und anzunehmen, dass man momentan unter diesem Syndrom leidet. Indem du dir selbst erlaubst anzuerkennen, dass das Impostor Syndrom ein Problem für dich ist, unter dem du derzeit leidest und du nicht allein damit bist, kannst du den ersten Schritt zur Veränderung machen. Sprich mit anderen darüber! Teile deine Gedanken und Ängste mit Menschen, denen du vertraust. Du wirst sehen, dass viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben und du nicht allein bist.

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Vergebung ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Überwindung des Impostor Syndroms. Niemand ist perfekt und Fehler passieren jedem von uns. Anstatt dich selbst für vermeintliche Fehler oder Schwächen zu kritisieren, lerne, dir selbst zu vergeben. Akzeptiere Fehler als Teil des Lernprozesses und nutze sie als Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung. Denke daran, dass auch die erfolgreichsten Menschen Fehler gemacht haben und es normal ist, Fehler zu machen.

Es ist auf Dauer auch wirkungsvoll, deine innere Sprache zu verändern. Anstatt dich selbst herabzusetzen und ständig selbst zu kritisieren, ermutige dich selbst und erinnere dich an deine Erfolge. Ersetze Sätze wie „Ich kann das nicht“ durch „Ich habe schon oft bewiesen, dass ich es kann„, „das habe ich gut gemacht. Heute sehe ich aber gut aus“, oder bei Misserfolgen: „Macht nichts, ich probiere es nächstem Mal besser zu machen. Ich bin trotzdem toll.“

Indem du bewusst positive Selbstgespräche führst, kannst du dein Selbstwertgefühl stärken und den Glauben an deine Fähigkeiten wiederherstellen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, deine Erfolge bewusst anzuerkennen und zu dokumentieren. Führe ein Erfolgsjournal und schreibe täglich drei positive Dinge auf, die du erreicht hast. Das kann eine kleine Aufgabe sein, die du erfolgreich bewältigt hast, oder ein Kompliment, welches du erhalten hast. Durch das Aufschreiben und die bewusste Wahrnehmung deiner Erfolge kannst du dein Denkmuster herausfordern und deinem Gehirn zeigen, dass du es verdient hast, erfolgreich zu sein

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Arbeite an deinem Selbstbewusstsein. Baue dir selbst ein starkes Fundament auf, indem du dich selbst annimmst und deine Stärken erkennst. Identifiziere deine Talente und Fähigkeiten und nutze sie, um dich selbst zu stärken. Akzeptiere, dass du nicht alles wissen musst und dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten oder etwas Neues zu lernen. Umarme die Tatsache, dass du immer noch wachsen und dich weiterentwickeln kannst.

 

Der letzte Schritt besteht darin, dich aus deiner Komfortzone herauszuwagen. Oft kommt das Gefühl, nicht gut genug zu sein, von der Angst vor Misserfolg und Ablehnung. Wage dich jedoch zu neuen Herausforderungen vor und stelle dich deinen Ängsten. Du wirst sehen, dass du viel mehr kannst, als du denkst. Erlaube dir, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Das macht dich zu einem noch stärkeren Menschen.

 

Das Impostor Syndrom ist ein weit verbreitetes Phänomen ist und du weißt jetzt, dass du nicht alleine damit bist. Symptome wie das Gefühl, nicht gut genug zu sein, sind normal, aber sie müssen nicht dein Leben beherrschen. Indem du die Ursachen erkennst und aktiv an Lösungen arbeitest, kannst du dieses Glaubenssystem ins Gegenteil kehren und dir endlich erlauben, erfolgreich zu sein. Du bist einzigartig und verdienst es, deine Träume zu verwirklichen!

 

Wenn du Beratungsbedarf zu diesem Thema hast, kontaktiere mich gerne für weiter Hilfe in Form einer persönlichen Beratung. Gerne auch über Zoom.